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Brauchtum: Walpurgisnacht und der 1. Maifeiertag

Eine Geschichte frei nach Wolf-Dieter Storl

Buchtipp dazu: Die alte Göttin und ihre Pflanzen von Wolf-Dieter Storl

Die Pflanzen brauchen die Sonne, sie müssen sich mit ihr vereinen, um wieder neues Leben zu bekommen. Im Frühjahr sprießen die Samen und Keimlinge neu auf, dazu brauchen sie die Sonne, werden immer größer je länger die Tage werden.

In der „alten keltischen Mythologie“ wurde es gesehen wie eine „Hochzeit“, eine Vereinigung der Blumengöttin und dem jungen starken Sonnengott. Diese Hochzeit wird in der Natur angekündigt durch den Kuckuck ("Wenn den Kuckuck zum ersten Mal ruft, dann wird es Frühling und der lange Winter ist endlich vorbei.")

Dies wiederum hat die Menschen früher besonders gefreut. Die Menschen waren fröhlich und heiter, und die Götter waren ihnen nah, sie waren wie im Trauma, die Menschen haben es gefeiert mit einem Fest.

Und dieses Frühlingsfest, das Fest in den Mai beginnt mit der Walpurgisnacht.

Walpurgis (lebte um 700 n. Chr.) war eine Nichte des Bonifatius, das war ein angelsächsischer Missionar. Sie wurde erzogen im christlichen Glauben und sie wollte vielleicht das Herumziehen der Geister und Hexen verhindern, aber seither wird diese Nacht „Walpurgisnacht“, die Nacht der Hexen und Geister, die wilde Nacht genannt. Diese Nacht wurde auch als „Fruchtbarkeitsfest“ gefeiert und die jungen Burschen und Männer steckten ihren Freundinnen einen Stock oder Zweig vors Haus, der meist aus einer Birke war.

Walpurgisnacht ist wie der „Polterabend“ zu diesem Maienfest. Am Maienfest, am Hochzeitstag der Natur selbst, wurde dann ein Birkenbaum der Maibaum aufgestellt, der geschmückt war mit einem Blumen-, Blüten- und Laubkranz und roten Bändern.

Der Maibaum war in den nordeuropäischen Ländern immer eine Birke (der heilige Baum, der ins Licht, also in die Sonne führt), im alpenländischen Raum war es oft ein Fichten- oder Tannenbaum. Dieser 1. Mai war kalendarisch oft unterschiedlich, früher feierte man „nach der Natur“, fiel der Vollmond mit der Blüte des Weißdorns zusammen, dann feierte man dieses Maifest.

Die Natur war der Kalender.

Es wurde ein Frühlingsfest gefeiert, man sammelte die ersten grünen Kräuter, um die erwachte Natur zu feiern, es wurde eine „grüne Suppe“ gekocht oder ein Salat mit 9 Kräutern, und die Menschen haben sich so mit dem Geist der Natur verbunden, sie haben gefeiert und um den Maibaum getanzt.